Schutz vor Schäden durch Überspannung

Der Umfang an teuren Anschaffungen im Elektronikbereich hat in den letzten Jahrzehnten enorm zugenommen. Ob Sie nun einen Computer oder  Flachbildfernseher Ihr eigen nennen, ein Verlust durch Überspannung ist immer unangenehm.

Somit gewinnt der Überspannungsschutz für elektronische Geräte immer mehr an Bedeutung.


Denn häufiger als der direkte Blitzeinschlag treten in modernen Haushalten Schäden auf, die durch Blitzentladungen in der Umgebung entstehen.

Unnötiger Ärger und Folgekosten, auch verursacht durch Ausfallzeiten und Datenverlust, können mit geringem Aufwand vermieden werden. Ich zeigen Ihnen, was Sie für den Schutz Ihrer persönlichen Werte tun können.

Welchen Schaden kann ein Blitz verursachen?

Weg des geringsten Widerstands

In der Bundesrepublik Deutschland entladen sich jährlich über 2,5 Millionen Blitze.
In einem Umkreis von bis zu zwei Kilometern können noch gefährliche Spannungsspitzen bis zum Endgerät gelangen und so kann ein Blitz Fernseher, Computer und andere elektrische Geräte, zum Beispiel einen Kühlschrank oder eine Waschmaschine, lahmlegen.
Der Strom sucht sich immer den kürzesten Weg und kennt keine nachbarschaftlichen Grenzen.

Was ist davon betroffen?

Überall dort, wo Elektronik für einen reibungslosen Betrieb sorgt, können durch zu hohe Spannung Schäden an den Endgeräten entstehen. Das gilt sowohl für Eigenheim und Mietwohnung, große Wohneinheiten, als auch für den computergesteuerten Betrieb, und die moderne Landwirtschaft. Ausfallzeiten, aufwändige Reparaturen und der Verlust wichtiger Aufträge oder Daten können die Folge sein.

Wie funktioniert ein Blitzschutzsystem?

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Ein zufriedenstellendes Blitzschutzsystem besteht, wenn die zwei Bereiche des äußeren und inneren Blitzschutzes aufeinander abgestimmt sind.
Als äußerer Blitzschutz wird der klassische Blitzableiter bezeichnet. Er ist in der Lage, den Blitz in die Erde abzuleiten und somit die Brandgefahr durch einen direkten Blitzeinschlag zu minimieren.


Nicht alle Gebäude sind mit Blitzableitern ausgestattet. Öffentliche Einrichtungen sind fast immer mit einer Blitzschutzanlage ausgestattet. Der innere Blitzschutz kümmert sich um den Blitzstrom, den der Blitz mit sich bringt. Die Ausgleichsströme und damit einhergehenden Spannungen können hier sehr hoch sein (bis zu 2.000.000 Volt). Ein stufenweiser Abbau auf ein geräteverträgliches Maß von 230 Volt auf der Netzanschlussseite ist erforderlich.

1. Stufe - Grundschutz

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Zum Grundschutz gehört ein umfassender Potenzialausgleich. Dazu werden alle metallenen Systeme im Gebäude (z.B. die Heizung) an eine Potenzialausgleichsschiene angeschlossen. Spannungsunterschiede werden so vermieden. Zum Grundschutz gehört ferner die ordnungsgemäße Erdung von terrestrischen Antennen und SAT-Anlagen. Verfügt das Gebäude über eine äußere Blitzschutzanlage
(Blitzableiter), muss ein Blitzstromableiter eingebaut werden.

Denn selbst wenn die Brandgefahr durch einen äußeren Blitzableiter weitestgehend vermieden wird, so muss auch die gefährliche Blitzenergie zur Erde abgeleitet werden, um Personen und elektrische Anlagen zu schützen. Der bevorzugte Einbauort ist direkt hinter dem Hausanschlusskasten. Der Elektrofachmann/Elektriker spricht beim Grundschutz von Überspannungsschutzgeräten nach Typ 1 (B-Ableiter).




2. Stufe - Anlagenschutz

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Hier geht es um die Stromversorgungsunterverteilung im Gebäude. Durch den Einbau eines Überspannungsschutzgerätes im Stromzählerkasten werden die elektrischen Restspannungsspitzen bei einem direkten Blitzschlag auf anlagenverträgliche Werte reduziert. Ohne den oben erwähnten Grundschutz wäre dieses Überspannungsschutzgerät vom Typ 2 (C-Ableiter) überfordert.


Viel häufiger als der direkte Blitzeinschlag kommt es jedoch zu Überspannungen durch Blitzeinschläge in der Umgebung, aber auch durch fehlerhafte Schaltvorgänge im Stromnetz, beispielsweise durch Bauarbeiten in der Nachbarschaft. Diese zweite Stufe ist daher ein wichtiges Element im Überspannungsschutz.

 

3. Stufe - Geräteschutz?

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Was kann der Geräteschutz

Diese letzte Stufe im System verhindert Schäden an empfindlichen elektronischen Einrichtungen, von der High-Tech-Stereoanlage über den PC bis zur Telefon- und TV-Anlage. Der Fachmann spricht von Überspannungsschutzgeräten des Typs 3 (D-Ableiter). Diese Geräte leiten Überspannungen, z.B. zwischen dem Computer und dem 230-Volt -und Telefonnetz, schadlos ab.
Manchmal ist der Hardware-Schaden, beispielsweise am Computer, zu verschmerzen. Aber die Zerstörung der Festplatte mit all den gespeicherten Daten, ob geschäftlich oder privat, ist neben dem wirtschaftlichen Schaden oft auch ein ideeller und persönlicher Verlust. Dafür bietet der Fachhandel steckerfertige Lösungen für die zu schützenden Geräte an.
 
Tipp: Der innere Blitzschutz sollte zum Sicherheitsstandard eines Hauses gehören. Die Kosten für den dreistufigen Spannungsschutz betragen für ein Einfamilienhaus etwa 1 000 Euro.
 
Hausratversicherungen inklusive Überspannungsschutz oder spezielle Elektronikversicherungen versprechen hierbei finanziellen Beistand. Jedoch decken die Hausratversicherungen oft nur Schäden durch einen direkten Blitzeinschlag auf dem versicherten Grundstück. Für den Einschluss von Überspannungsschäden, die auch ein entfernter Blitz verursachen kann, verlangen Versicherungsgesellschaften häufig Prämienzuschläge. 
Bei manchen Gesellschaften  finden sich im Kleingedruckten Hinweise darauf, dass Computer und DV-Geräte nicht mitversichert sind.
 
Selbstverständlich verlangt die Westfälische Provinzial als Ihr Schutzengel hier keinen Zuschlag und und schließt auch keine Geräte aus.


Vielen Dank für Ihre Zeit 
Ihr 
Andreas Piechel

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