Fettbrand ein Versicherungsproblem
Ein Schadenfall
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Es soll ein schöner Abend werden. Herr Brandtner (Name geändert) ist bereits mitten in den Vorbereitungen für das mit Gästen geplante Abendessen. Die Pfanne steht schon auf dem Herd und das darin enthaltene Olivenöl beginnt sich zu erwärmen. Die Heizplatte des Ceranfelds ist auf die größte Leistungsstufe geschaltet. Plötzlich klingelt das Telefon. Herr Brandtner verlässt den Raum, um den Anruf entgegenzunehmen: Endlich kommt der Rückruf von seinem Sohn, auf den er so lange gewartet hat. Seiner Meinung nach hat das Gespräch nur einige Augenblicke gedauert. Als er anschließend in die Küche zurückkommt, steht diese bereits in hellen Flammen. Er alarmiert die Feuerwehr, die wenig später eintrifft. Der Brand wird gelöscht. Abb. 1 zeigt, wie die Küche am nächsten Tag aussah
Fettbrände als Versicherungsproblem
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Die vorgenannte Schadenschilderung beschreibt exemplarisch einen Fettbrand. Solche Fettbrände gibt es in Deutschland jedes Jahr einige tausend. Die Schadenschilderungen der betroffenen ähneln oft dem zuvor dargestellten Fall. Der Erhitzungsvorgang des Fetts hat begonnen, die Aufmerksamkeit des Beaufsichtigenden wird abgelenkt und kurze Zeit später kommt es zu einem Brand.
Für die Versicherungen stellt sich dabei die Frage, ob die geschilderten Abläufe plausibel sind oder ob die tatsächlichen Rahmenbedingungen doch andere waren.
Insbesondere interessiert den Schadenbearbeiter der Versicherung, wie sich die Zeiträume zwischen Beginn der Erwärmung und dem Ausbruch eines Brands darstellen.
Die Erhitzung von Fett auf einem Elektroherd ohne Aufsicht ist sicher in jedem Fall fahrlässig. Ob von einer groben Fahrlässigkeit gesprochen werden kann, hängt ganz entscheidend von der Zeitspanne ab, in der keine Beaufsichtigung stattfand.
Und spätestens jetzt stellt sich die Frage, ist grobe Fahrlässigkeit bei Ihrem Vertrag mitversichert?
In verschiedenen Versuchen hat das IFS (Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung) erforscht wie und wann ein Fettbrand entsteht.
Als Ergebnis lässt sich zunächst festhalten, dass bereits nach etwa 4,5 Minuten eine brandauslösende Öl- bzw. Fettentzündung erfolgen kann. Weiterhin ist festzustellen, dass bereits eine etwa 2-minütige Abwesenheit vom Herd zum Brand führen kann. Denn es ist zu berücksichtigen, dass sich lediglich in der sog. „Wahrnehmungszeit“ zwischen deutlicher Rauchentwicklung und Zündpunkt der nahe Öl- bzw. Fettbrand so deutlich bemerkbar macht, dass ein anwesender Herdbenutzer auf alle Fälle einschreiten würde.
Fazit
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Es ist wie so oft bei Schadenfällen: Mehrere unglückliche Umstände müssen zusammentreffen, damit ein Schaden entsteht. Das gilt uneingeschränkt auch für die Fettbrände. Eine einfache Regel, wie lange es denn bis zum Ausbruch eines Fettbrands bei der Erhitzung von Fetten auf einem Herd dauert, gibt es nicht. Treffen alle unglücklichen Umstände zusammen, können dafür Zeiten von ca. 4 Minuten ausreichen. Öfter wird es vorkommen, dass Zeiten von 10, 15 oder auch 20 Minuten vergehen, bis ein Fettbrand auftritt.
Ihre Checkliste für den „Genuss ohne Reue"
Zwischen „Kochen mit Laune" und „Kochen vor Wut" liegt leider nur allzu oft eine winzige Unachtsamkeit.
Generell gilt: Lassen Sie den Herd nie unbeaufsichtigt. Bei dem Erhitzen von Bratfett und Speiseöl besteht ab einer Temperatur von 280 °C akute Brandgefahr.
Löschen Sie brennendes Fett niemals mit Wasser. Denn Fett und Wasser mischen sich nicht. Das Wasser verdampft schlagartig und der entstehende Wasserdampf reißt kleine Fetttröpfchen mit. Diese entzünden sich, eine gewaltige Stichflamme mit hohem Verletzungs risiko ist das Ergebnis.
Eine gute Versicherung ist sicher wichtig, doch viel wichtiger ist, sich der Gefahr bewußt zu sein und so die Versicherung eventuell erst gar nicht zu benötigen.
Vielen Dank für Ihre Zeit
Ihr Schutzengel
Andreas Piechel
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Es soll ein schöner Abend werden. Herr Brandtner (Name geändert) ist bereits mitten in den Vorbereitungen für das mit Gästen geplante Abendessen. Die Pfanne steht schon auf dem Herd und das darin enthaltene Olivenöl beginnt sich zu erwärmen. Die Heizplatte des Ceranfelds ist auf die größte Leistungsstufe geschaltet. Plötzlich klingelt das Telefon. Herr Brandtner verlässt den Raum, um den Anruf entgegenzunehmen: Endlich kommt der Rückruf von seinem Sohn, auf den er so lange gewartet hat. Seiner Meinung nach hat das Gespräch nur einige Augenblicke gedauert. Als er anschließend in die Küche zurückkommt, steht diese bereits in hellen Flammen. Er alarmiert die Feuerwehr, die wenig später eintrifft. Der Brand wird gelöscht. Abb. 1 zeigt, wie die Küche am nächsten Tag aussah
Dieses Bild bot sich dem Eigentümer nach dem Fettbrand in der Küche |
Fettbrände als Versicherungsproblem
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Die vorgenannte Schadenschilderung beschreibt exemplarisch einen Fettbrand. Solche Fettbrände gibt es in Deutschland jedes Jahr einige tausend. Die Schadenschilderungen der betroffenen ähneln oft dem zuvor dargestellten Fall. Der Erhitzungsvorgang des Fetts hat begonnen, die Aufmerksamkeit des Beaufsichtigenden wird abgelenkt und kurze Zeit später kommt es zu einem Brand.
Für die Versicherungen stellt sich dabei die Frage, ob die geschilderten Abläufe plausibel sind oder ob die tatsächlichen Rahmenbedingungen doch andere waren.
Insbesondere interessiert den Schadenbearbeiter der Versicherung, wie sich die Zeiträume zwischen Beginn der Erwärmung und dem Ausbruch eines Brands darstellen.
Die Erhitzung von Fett auf einem Elektroherd ohne Aufsicht ist sicher in jedem Fall fahrlässig. Ob von einer groben Fahrlässigkeit gesprochen werden kann, hängt ganz entscheidend von der Zeitspanne ab, in der keine Beaufsichtigung stattfand.
Und spätestens jetzt stellt sich die Frage, ist grobe Fahrlässigkeit bei Ihrem Vertrag mitversichert?
In verschiedenen Versuchen hat das IFS (Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung) erforscht wie und wann ein Fettbrand entsteht.
Als Ergebnis lässt sich zunächst festhalten, dass bereits nach etwa 4,5 Minuten eine brandauslösende Öl- bzw. Fettentzündung erfolgen kann. Weiterhin ist festzustellen, dass bereits eine etwa 2-minütige Abwesenheit vom Herd zum Brand führen kann. Denn es ist zu berücksichtigen, dass sich lediglich in der sog. „Wahrnehmungszeit“ zwischen deutlicher Rauchentwicklung und Zündpunkt der nahe Öl- bzw. Fettbrand so deutlich bemerkbar macht, dass ein anwesender Herdbenutzer auf alle Fälle einschreiten würde.
Fazit
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Es ist wie so oft bei Schadenfällen: Mehrere unglückliche Umstände müssen zusammentreffen, damit ein Schaden entsteht. Das gilt uneingeschränkt auch für die Fettbrände. Eine einfache Regel, wie lange es denn bis zum Ausbruch eines Fettbrands bei der Erhitzung von Fetten auf einem Herd dauert, gibt es nicht. Treffen alle unglücklichen Umstände zusammen, können dafür Zeiten von ca. 4 Minuten ausreichen. Öfter wird es vorkommen, dass Zeiten von 10, 15 oder auch 20 Minuten vergehen, bis ein Fettbrand auftritt.
Ihre Checkliste für den „Genuss ohne Reue"
Zwischen „Kochen mit Laune" und „Kochen vor Wut" liegt leider nur allzu oft eine winzige Unachtsamkeit.
- ▶ Deshalb nicht vergessen: Schalten Sie Herdplatte und Backofen sofort nach Gebrauch ab!
- ▶ Stellen Sie niemals brennbare Gegenstände (Tücher, Topflappen, Lebensmittel, Kochbücher etc.) auf Herdplatten ab. Resthitze beachten!
- ▶ Fett und Wasser vertragen sich nicht! Geben Sie Brat- und Frittiergut nur sorgfältig abgetrocknet ins heiße Fett.
- ▶ Altes Fett brennt schnell. Reinigen Sie Fritteusen daher regelmäßig. Wechseln Sie Fette und Öle in kürzeren Abständen.
- ▶ Die eingebauten Filter in den Dunstabzugshauben sättigen sich mit der Zeit mit Küchendämpfen und leicht entflammbarem Fett. Daher sollten Sie die Filter regelmäßig reinigen bzw. auswechseln. Denn ein Brand auf dem Herd kann sich schnell über die dann ebenfalls in Brand geratene Dunstabzugshaube auf die ganze Küche ausbreiten.
Generell gilt: Lassen Sie den Herd nie unbeaufsichtigt. Bei dem Erhitzen von Bratfett und Speiseöl besteht ab einer Temperatur von 280 °C akute Brandgefahr.
Löschen Sie brennendes Fett niemals mit Wasser. Denn Fett und Wasser mischen sich nicht. Das Wasser verdampft schlagartig und der entstehende Wasserdampf reißt kleine Fetttröpfchen mit. Diese entzünden sich, eine gewaltige Stichflamme mit hohem Verletzungs risiko ist das Ergebnis.
- ▶ Schalten Sie vielmehr gleich die Kochstelle ab und ersticken das Feuer mit einem passenden Deckel oder einer hitzebeständigen Löschdecke.
- ▶ Die preisgünstige Löschdecke dient der Bekämpfung kleinerer Brandherde. Löschdecken können auch zum Ersticken des Feuers bei brennenden Personen eingesetzt werden. Sie benötigt wenig Platz, ist immer schnell zur Hand und in allen brenzligen Situationen zuverlässig einsetzbar.
- ▶ Fettbrände können Sie auch mit speziellen auf dem Markt erhältlichen „Fettbrandlöschern" bekämpfen.
Eine gute Versicherung ist sicher wichtig, doch viel wichtiger ist, sich der Gefahr bewußt zu sein und so die Versicherung eventuell erst gar nicht zu benötigen.
Vielen Dank für Ihre Zeit
Ihr Schutzengel
Andreas Piechel
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